Geschichte in der Wilhelmstadt wirklich sichtbar machen und echte historische Bezüge herstellen

Die Bezirksverordnetenversammlung wolle beschließen:

Das Bezirksamt wird beauftragt, unter Beteiligung der Jugendgeschichtswerkstatt die wechselhafte Geschichte der ehemaligen militärischen Liegenschaften entlang der Wilhelmstraße – die Geschichte der Train-Kaserne bis zu den Smuts Barracks, vom Zentralfestungsgefängnis zum Kriegsverbrechergefängnis Spandau sowie von der Schmidt-Knobelsdorf- sowie Von-Seeckt-Kaserne zu den Brooke bzw. Wavell Barracks – auf einem der oben genannten Gelände dargestellt wird.

Begründung:

Die ehemaligen militärischen Liegenschaften entlang der Wilhelmstraße sind erfüllt von einer wechselhaften Geschichte. Doch viel zu oft werden die unterschiedlichen Areale nur noch im zeitlichen Ausschnitt zwischen den Jahren 1933 und 1945 betrachtet – wenngleich die geschichtskulturelle Relevanz im Sinne der Erinnerung und Mahnung außer Frage steht. Das geschliffene Kriegsverbrechergefängnis steht dafür beispielhaft.

Besteht die Absicht, den oben genannten Raum als außerschulischen Lernort im Geschichtsunterricht zu nutzen, so ist es weder zielführend sich auf einen historisch-zeitlichen Abschnitt zu versteifen noch Schülern durch die Errichtung von Statuen oder ähnlichem fertig gedeutete Geschichte vorzusetzen. Das entspricht allenfalls politischer Instrumentalisierung historischer Ereignisse, unabhängig der politischen Couleur. Das Angebot an den modernen Geschichtsunterricht, aber auch für den geneigten Besucher muss es daher vielmehr sein, den historischen Ort in seiner Ganzheitlichkeit zu hinterfragen. Ausstellungen oder Hinweistafeln dafür sind ein richtiger Beginn. Doch auch die Erarbeitung weiterer Angebote durch Kooperationen mit Interessierten der anzusprechenden Zielgruppe wie beispielsweise Schüler wäre sehr attraktiv. Darzustellende Themen sollten dem Anspruch des historischen Bezugs zu Spandau gerecht werden. So bringt es beispielsweise allein aufgrund des Überangebots wenig, sich in einer möglichen Ausstellung mit der „Weißen Rose“ auseinanderzusetzen – da der historische Bezug zu Spandau gänzlich fehlt –, sondern vielmehr Themen wie „Widerstand im Nationalsozialismus im Bezirk Spandau“.
Herr Frau
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